Populäre „Zigeuner“-Bilder

Stereotype „Zigeuner“-Bilder sind tief in die europäische Kultur eingeschrieben. Sie dienen als Gegenfolie eigener Wert- und Ordnungsvorstellungen, an ihnen lassen sich christliche oder bürgerliche Tugenden sinnfällig demonstrieren. Als Verkörperung des „Fremden“ wurde und wird die Figur des „Zigeuners“ dazu benutzt, sich der eigenen kulturellen oder nationalen Identität zu versichern.

Kunst, Literatur und Wissenschaft machen den „Zigeuner“ seit Jahrhunderten zum Antipoden von Kultur und Zivilisation. Zugleich steht der „Zigeuner“ für die Sehnsucht nach einem freien und naturverbundenen Leben jenseits bürgerlicher Zwänge und der Verwerfungen der modernen Industriegesellschaft. Sowohl das Stigma des Wilden und Primitiven wie auch die romantische Verklärung wirken bis heute untergründig fort, nicht zuletzt in der Populärkultur.

01 | In historischen Abc-Büchern erscheinen „Zigeuner“ als Gegenfiguren zur eigenen bürgerlichen und christlichen Werteordnung. Typische Erkennungsmerkmale sind die Begegnung auf der Landstraße, die zerlumpte Kleidung sowie das Wahrsagen als Leitmotiv. In dieser Darstellung aus dem Jahr 1828 ist die „Zigeunerin“ als alte Hexe gezeichnet. Durch die zusätzliche Figur eines halbnackten „Negers“, der ein Krokodil […]
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02 | In dem 1799 in Nürnberg erschienenen „Buchstabir- und Lesebuch“ von Johann Wolf findet man ein ähnliche Szene, hier ergänzt durch das Motiv des Taschendiebstahls: Während die „Zigeunerin“ aus der Hand liest, bestiehlt ihr älteres Kind unbemerkt den abgelenkten Mann. Pictura Paedagogica Online
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03 | Diese Grafik von Gustav Roux mit dem Titel „Das geraubte Kind“ erschien 1861 in einer Illustrierten und geht auf ein Gemälde von H. W. Schlesinger zurück. Die Vorstellung, „Zigeuner“ würden Kinder stehlen, ist ein besonders wirkungsmächtiges und langlebiges Stereotyp, das tief in der europäischen Kulturgeschichte verankert ist. Es findet sich in Literatur und […]
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04 | Diese Lithografie entstand 1859 nach dem Gemälde von Alois Schönn „Drei Zigeuner“. Das Motiv basiert auf Nikolaus Lenaus populärem Gedicht „Die drei Zigeuner“, das 1838 erschien. Der schlafende, der rauchende und der Geige spielende „Zigeuner“ stehen für eine scheinbar sorgenfreie, müßiggängerische Existenz. Zugleich bilden die drei Figuren einen Gegenentwurf zu bürgerlichen Idealen wie […]
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05.1 | Das Bild vom „Zigeuner“ ist untrennbar verbunden mit der Vorstellung eines ruhelos umherziehenden Nomaden, der nirgendwo eine Heimat hat. In der Malerei, ebenso in der Fotografie und in der Literatur, werden „Zigeuner“ mit ihren Zelten oder Wagen mit Vorliebe in der namenlosen Weite einer Steppenlandschaft inszeniert. Solche Motive finden sich auch in der […]
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05.2 | Das Bild vom „Zigeuner“ ist untrennbar verbunden mit der Vorstellung eines ruhelos umherziehenden Nomaden, der nirgendwo eine Heimat hat. In der Malerei, ebenso in der Fotografie und in der Literatur, werden „Zigeuner“ mit ihren Zelten oder Wagen mit Vorliebe in der namenlosen Weite einer Steppenlandschaft inszeniert. Solche Motive finden sich auch in der Populär- […]
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05.3 | Das Bild vom „Zigeuner“ ist untrennbar verbunden mit der Vorstellung eines ruhelos umherziehenden Nomaden, der nirgendwo eine Heimat hat. In der Malerei, ebenso in der Fotografie und in der Literatur, werden „Zigeuner“ mit ihren Zelten oder Wagen mit Vorliebe in der namenlosen Weite einer Steppenlandschaft inszeniert. Solche Motive finden sich auch in der […]
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06.1 | Zu den häufigsten „Zigeuner“-Stereotypen in Literatur, Kunst und Populärkultur zählt die schöne und verführerische „Zigeunerin“, wie sie insbesondere „Carmen“ verkörpert. Bis heute dient sie als Projektionsfigur erotischer Phantasien, die von der Unterhaltungsindustrie ausgebeutet wird. Fotopostkarte (wahrscheinlich Anfang 20. Jahrhundert) Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
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06.2 | Zu den häufigsten „Zigeuner“-Stereotypen in Literatur, Kunst und Populärkultur zählt die schöne und verführerische „Zigeunerin“, wie sie insbesondere „Carmen“ verkörpert. Bis heute dient sie als Projektionsfigur erotischer Phantasien, die von der Unterhaltungsindustrie ausgebeutet wird. Bildpostkarte nach einem Gemälde von Leopold Schmutzler (wahrscheinlich Anfang 20. Jahrhundert) Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
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06.3 | Zu den häufigsten „Zigeuner“-Stereotypen in Literatur, Kunst und Populärkultur zählt die schöne und verführerische „Zigeunerin“, wie sie insbesondere „Carmen“ verkörpert. Bis heute dient sie als Projektionsfigur erotischer Phantasien, die von der Unterhaltungsindustrie ausgebeutet wird. Bildpostkarte nach einem Gemälde von Leopold Schmutzler (wahrscheinlich Anfang 20. Jahrhundert) Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
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06.4 | Zu den häufigsten „Zigeuner“-Stereotypen in Literatur, Kunst und Populärkultur zählt die schöne und verführerische „Zigeunerin“, wie sie insbesondere „Carmen“ verkörpert. Bis heute dient sie als Projektionsfigur erotischer Phantasien, die von der Unterhaltungsindustrie ausgebeutet wird. Werbung: „Casanova Cigaretten Gipsy“ (ca. 1920er Jahre) Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
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06.5 | Zu den häufigsten „Zigeuner“-Stereotypen in Literatur, Kunst und Populärkultur zählt die schöne und verführerische „Zigeunerin“, wie sie insbesondere „Carmen“ verkörpert. Bis heute dient sie als Projektionsfigur erotischer Phantasien, die von der Unterhaltungsindustrie ausgebeutet wird. Illustrierte Film-Bühne, Heft Nr.1204 Der 1944 in den USA gedrehte Spielfilm „Gypsy Wildcat“ startete im Oktober 1951 in Deutschland. […]
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06.6 | Zu den häufigsten „Zigeuner“-Stereotypen in Literatur, Kunst und Populärkultur zählt die schöne und verführerische „Zigeunerin“, wie sie insbesondere „Carmen“ verkörpert. Bis heute dient sie als Projektionsfigur erotischer Phantasien, die von der Unterhaltungsindustrie ausgebeutet wird. Illustrierte Film-Bühne, Heft Nr. 2246 „Carmen Proibita“ ist der italienische Originaltitel des 1953 entstandenen Spielfilms. Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher […]
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