Die europäische Dimension des Völkermords an den Sinti und Roma

Der Einmarsch deutscher Truppen bedeutete auch die Ausweitung der nationalsozialistischen „Rassenpolitik“ auf die eroberten Staaten. Überall in den besetzten Gebieten wurden Sinti und Roma verfolgt, in Lagern inhaftiert, direkt vor Ort ermordet oder in Vernichtungslager deportiert.

Zwar ging der Holocaust vom nationalsozialistischen Deutschland aus, doch die mit dem NS-Staat verbündeten faschistischen Regime verfolgten und ermordeten Roma in eigener Regie. Auch die staatlichen Organe der deutsch besetzten Länder waren an der Vorbereitung und Umsetzung der Verbrechen vielfach beteiligt.

Das Netz der Konzentrationslager, Erschießungsstätten und der Massengräber zog sich über ganz Europa. Nach Schätzungen fielen 500.000 Sinti und Roma der systematischen Vernichtung zum Opfer.

 

 

Die Karte zeigt die wichtigsten Stätten des Holocaust an den Sinti und Roma im besetzten Europa. Verzeichnet sind alle Konzentrationslager, Vernichtungslager und sonstigen Lager, in denen Sinti- und Roma-Häftlinge nachgewiesen sind. Die tatsächliche Zahl der Lager und Mordstätten ist weitaus höher. Symbole verweisen auf Massenerschießungen und Deportationen in Konzentrations- und Vernichtungslager. Bis heute sind viele Massengräber unentdeckt. Niemand kennt die genaue Zahl und die Namen der Opfer.