Der Holocaust an den Sinti und Roma stellt eine Zäsur in der jahrhundertelangen gemeinsamen Geschichte von Minderheit und Mehrheit dar. Es war ein Staatsverbrechen, das von einem modernen Verwaltungsapparat ins Werk gesetzt wurde, von den zentralen Stellen in Berlin bis hinunter zu den kommunalen Behörden. Ganze Familien wurden auf der Grundlage einer rassistischen Ideologie entrechtet, bürokratisch erfasst, deportiert und ermordet – nur weil sie als Sinti und Roma geboren worden waren.
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden auch Sinti und Roma der deutsch besetzten und der mit Hitler-Deutschland verbündeten Staaten Opfer der Mordpolitik.